Vince
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Mitglied seit: 26.10.07
Ort: Aachen
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Hab deinen Text gleich zweimal mit viel Interesse gelesen und da stecken viele interessante Aspekte drin. Du scheinst dich zwar anfangs von einer Analyse im eigentlichen Sinne noch distanzieren zu wollen, kommst dann aber doch in die Analyse rein, weil man "Mulholland Drive" zwar "fühlen" und durch das Fühlen verstehen kann, ohne ihn zu analysieren (also auch, ohne ihn rein logisch zu verstehen), aber komplizierter wirds da schon, wenn man das Ganze verschriftlichen und für Andere begreifbar machen soll. Da kommt man unweigerlich in die Analyse, nur dass man hier vielleicht mal nicht den Film per se analysiert, sondern vielmehr seine Wirkung auf einen selbst. Denn mehr als jeder mir bekannte andere Film hat "Mulholland Drive" eine unglaubliche emotionale Sogwirkung. Das kann man sicher psychologisch entblättern und aufschlüsseln und begründen, warum einem zB. bei dem falschen Grinsen des alten Ehepaars im Taxi plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Aber das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass man Lynchs Filmen (und speziell diesem) mit Interpretation alleine nicht gerecht werden kann. Ich finde diese Analysen zwar interessant, aber sicher nicht essenziell, denn jede einzelne in sich schlüssige Interpretation kann niemals das ganze Wesen von "Mulholland Dr." umfassen. So würde ich ebenfalls einen Ansatz bei mir selbst suchen und mich nicht an Fakten halten bzw. nur an das, was durch eine Bildanalyse zum Vorschein gebracht werden kann.
Nächste Woche kommt ja endlich Inland Empire auf DVD raus. Was freu ich mich, was freu ich mich... in meinen Kinos lief er ja leider nicht.
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