Antwort auf: Re:Dark Knight von corpse

Farman
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>Für diese einhalb Stunden Laufzeit IST Heath Ledger diese Figur, und das macht ihn für mich einen (leicht) besseren Joker als Nicholson. Nicholson stellt einen Burton-Joker dar, überzeichnet, comichaft und deswegen natürlich realitätsfremder.

Ich glaube der beste Vergleich dieser zwei ist der zwischen dem verschiedenen Humor, den sie versprühen, und darin ist Nicholson ja wohl unschlagbar. Ich hab mich immer gefragt, warum sich so wenige bei Shining kranklachen, denn die Performance zählt zu den großen komödiantischen Performances. Den ersten Batman hab ich zwar schon seeehr lange nicht mehr gesehen, aber Nicholson hab ich da ähnlich in Erinnerung (wenn auch lange nicht so gut). Sorry, aber Heath Ledger ist bei all seiner düsteren Bö~öhshaftigkeit eine ganze Ecke infantiler als Nicholson.

Ist schwer, einige Dinge genau zu erklären. Wenn z.B. auf dem Titelblatt der BLÖD steht "Die INZEST-BESTIE", dann heißt das, dass die Leute von der blöd meinen, man müsse mir erklären, dass ein Mann, der seine eigene Tochter über zwanzig Jahre in den Keller sperrt, tatsächlich eine Bestie ist. Der Schrecken würde nie und nimmer aus mir selbst herauskommen, sie müssen ihn mir erstmal auf ein Plakat malen, damit ich schreie "Oh Gott! DIE BESTIE!!!" und weiß, dass ich damit richtig auf das Bestialische reagiere.
Wenn Ledger, dessen Können und dessen Qualitäten ich weniger schlecht reden will als schlicht und einfach die Rolle, mir seine Irrationalität erklärt wie einem Dummkopf, dann ist es einfach keine Irrationalität mehr. Wenn ich rational agiere, um Irrationalität zu repräsentieren, dann ist das ein Widerspruch. Eine nicht ausdenkbar gigantische Dämlichkeit der Drehbuchschreiber. Und genau dieser Dämlichkeit kann Ledger durch seine Darstellung nichts entgegensetzen. Er ist einfach ne coole Sau und sonst nichts weiter.

>Doch ihm fehlt der harte Unterton, den der neue Film versprüht.

Ich beurteile die Filme nach ihrem eigenen Anspruch, und der Härte hab in dieser Hinsicht soeben viel Text gewidmet. Das geht schon ab die letzte Stunde, keine Frage. Doch es bleibt bei den Konventionen, und somit ist auch die Härte für mich gezähmt und zu berechnet. Spider-Man behandelt so gut wie das gleiche thematische Gefüge in Form eines Melodramas. Ob etwas in diesem Sinne "hart" ist oder nicht, ist eine Frage des Genres, nicht des Inhalts.

>Mit Bale gebe ich dir teilweise recht. Ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, dass man herausmerkt, dass ihm die Worte in den Mund gelegt worden sind, doch er ist zu simpel gestrickt als Bruce Wayne, um ihn fokussierend zu machen. Im letzten Teil kam er noch besser zur Geltung.

Bale hat mir von allen am meisten gefallen.

>Man könnte es so ausdrücken: Alter Film, besserer Bruce Wayne, neuer Film, (leicht) besserer Joker.

Ich würds exakt umgekehrt sehen.

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Ich vermag natürlich besser zu dichten, als wie's hier geschieht. Ich spare mich für später auf.
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