Antwort auf: Re:Unterdurchschnittlich. von crizzo

Travis
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>Mir geht's da um die Tötungsszenarios. Als die Frau das an den Füßen aufgehangene Mädel mit einer Sense aufschlitzt und das als sexuelle Befriedigung genießt, habe ich mich gefragt, warum ich mir diese Scheiße eigentlich anschaue...

Verstehe schon was du meinst. War mir auch im vorhinein klar. Doch dieses Tötungsszenario ist nicht dem  Hirn von Eli Roth entsprungen. Leider.
Er hat das nur aus den Geschichtsbüchern abgeschrieben und quasi 1:1 übernommen. Das reale Vorbild hieß Elizabeth Bathory und wütete rund um das Jahr 1600.
Durch diese "Blutbäder" verschaffte sich die "Blutgräfin" (so ihr Spitzname) nicht nur Befriedigung im Ausleben ihrer Machtgefühle, sondern versprach sich zudem Verjüngung und, wenn möglich, ein zumindest eminent verlängertes Leben. Dieses Szenario hat er, auch wenn es blöd klingt, sehr atmosphärisch in die heutige Zeit transpotiert. Sei froh, daß Roth sich lediglich mit diesem Detail aus dem Arsenal des Wahnsinns von Bathory begnügte. Die hatte noch ganz andere Dinge auf Lager, die du wohl nicht einmal wissen möchtest. Somit ist auch das wieder nur ein Beleg dafür, daß der Horrorfilm, jedenfalls zumeist, ein Reflektor und kein Erzeuger ist. Ob man so etwas sehen möchte/soll/muß steht auf einem anderen Blatt.

Edit: Ganz vergessen. Mit dem Ausleben sexueller Befriedigung hat das überhaupt nichts zu tun. Sex spielt da keine, oder wenn ja, nur eine sehr untergeordnete Rolle. Hier geht es in erster Linie um das Ausleben extrem pervertierter Machtphantasien. Und als Nebeneffekt, die Hoffnung verblühende Jugend und Schönheit wieder zurückzugewinnen. Hat angeblich nie geklappt.

(Diese Nachricht wurde von Travis am 10.11.2007 18:48 editiert.)

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