Vince
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Mitglied seit: 26.10.07
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Wie es typisch für mich ist, habe ich natürlich schon wieder fast alles verpasst, was für mich wichtig war aus der Reihe, d.h. was ich noch nicht kannte. Zumindest "Dr. Seltsam" konnte ich heute (in letzter Minute) aber noch mitnehmen und eine Riesenlücke stopfen, die ich eigentlich schon lange gestopft haben wollte.
Auch wenn die Satire doch sehr stark auf die damaligen Zeitbezüge gemünzt ist und dementsprechend bis heute wohl ein bisschen der Lack abgeblättert ist, bleibt immer noch ein wertvolles Vermächtnis aus der Ära des Kalten Krieges übrig. Karikaturen, von Kubrick bewusst realitätsentfremdet gezeichnet, wohin das Auge reicht; ein Peter Sellers und ein George C. Scott im Overactingwahn, der sein Publikum wahrhaft wert ist.
Die apokalyptische Ausstrahlung der Bombe wird gewöhnlich bis aufs Äußerste romantisiert; man denke an die schrecklichen, und doch wunderschönen Opening Credits von "Thirteen Days" mit aufgehenden Atompilzen, die sich elegant ausbreiten wie ein Wunder der Natur, das zu nehmen ebenso fähig ist wie zu geben.
Kubrick macht eine Farce daraus; er legt den Untergang der Zivilisation in die Hände skurriler Gestalten ohne Würde. Eine Farce sondergleichen - der denkbar beste Weg, eine Satire über die Bombe zu erschaffen.
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