Fohlenfan77
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>Möglich. Ich frage mich an der Stelle einfach, ob Computec jetzt umschwenkt und die Ressourcen anders verteilt. Obwohl in Sachen Print kam ja zuletzt auch nichts. Man hat ja eher alles daran gesetzt, um Heftkäufer zu verschrecken.
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Inwiefern?
>... damit hätte ich nicht gerechnet. Vielleicht bei einem unerfahrenen Hersteller, für den mit einem Projekt unheimlich viel auf dem Spiel steht. Ich glaube dir, daß sowas gängige Praxis ist. 4Players hat in der Richtung ja vor einiger Zeit eine kleine Gegenoffensive gestartet. Die Krux ist wohl dieser selbstauferlegte Zeitdruck auf beiden Seiten. Anstatt fertige Spiele und vorab auch fertige Testmuster anzubieten, windet man sich durch mit allen Tricks, was auf Prüfseite dann dazu führt, daß man fürchtet, später als die Konkurrenz dran zu sein, wenn man länger wartet. In dem Bereich müßte es mehr Solidarität geben. So eine Art Kodex, daß man nur das bewertet, was man in der Hand hält. Und nicht das, was einem versprochen wird.
Mir fällt gerade ein noch krasserer Fall ein. Es gab mal ein Skirennspiel von Hermann Meier... Das war so ziemlich das schlechteste Spiel, das ich je gezockt habe. Anfangs sollte das auch fachlich korrekt zerrissen werden. Die PC Powerplay hat das auch getan. Ende vom Lied war, dass der Publisher monatelang keine Anzeigen schaltete. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir damals auf eine Wertung verzichtet.
Der Druck in der Branche ist immens. Gerade bei den großen Publishern, die dauerhaft Anzeigen schalten (sollen). Fällt da mal ein Spiel eher schlecht aus, wird schnell Druck gemacht. Allerdings eher subtil in Form von "Wenn Ihr das Spiel jetzt nicht allzu schlecht bewertet, haben wir im kommenden Monat eine exklusive COverstory für Euch..:"
Das ist leider wohl normal und auch in anderen Branchen üblich.
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>Daß man damit schnell auf die Schnauze fällt, ist klar. Und welches höhere Gut hat Journalismus als Glaubwürdigkeit? Ich denke, die Diskrepanz zwischen Komplexität der Spiele und Aktualitätssucht hat über die Jahre verteilt ihre Spuren bei den Magazinlesern hinterlassen. Negativbeispiele bleiben seltsamerweise besser in Erinnerung und so wird dann ein Teil des Vertrauens einfach verschwunden sein. Vielleicht erscheint vielen Leuten Online-Publikationen als glaubwürdiger, weil nicht ein großer und etwas schwerfälliger Apparat dran hängt. Also man ist ja spielend selbst schnell Autor seines eigenen Blogs, ohne beeinflußt zu werden. Deshalb eventuell ein Rückschluß, daß es bei Online-Redaktionen genauso sein wird. Wenn sich ein Qualitätsjournalismus quer durchs Netz fest in den Köpfen verankert, wird er aber früher oder später auf die gleichen Probleme stoßen. So erst kürzlich geschehen und thematisch äußerst interessant:
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>[http://derstandard.at/1350259660548/Doritogate-Sind-Videospieljournalisten-glaubwuerdig]
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Danke für den Link.
Ich persönlich "glaube" immer noch eher den Printmedien. Eine Tageszeitung ist für mich einfach glaubhafter als z.B. irgendein Onlineportal im Netz.
>Also die Krise wird von Print auf Online überschwappen. Dort kann man womöglicher flexibler darauf reagieren und die Konsequenzen sind nicht ganz so drastisch wie bei einer Verlagspleite.
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>Ich denke, die Leser sind aber jetzt schon müde in Bezug auf Wertungen und bilden sich gerne selber eine Meinung. Diese Let's-plays sehe ich im Augenblick laufend aus dem Boden schießen. Deshalb ist die Printkrise auch eine Glaubwürdigkeitskrise und somit eine Journalismuskrise. Man sollte sich einfach von dem Gedanken des überinstanzlichen Prüfungssystems verabschieden, weniger analytisch zu Werke gehen und keine Objektivität versprechen, wo es ohnehin keine geben kann. Macht man das auf schreibender und lesender Seite, ist der Weg frei für ehrliche Meinungen mit weniger Druck von außerhalb. Und frei für vielfältigere Beiträge zur Meinungsbildung.
ICh stelle mir gerade vor, warum man nicht einfach mal Spiele testet und auf eine Wertung verzichtet und stattdessen einfach nur Pro's und Contra's auflistet. Eine nüchterne Kritik, wie z.B. in der Zeitung im Feuilleton.
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