Antwort auf: Re:Computec übernimmt 4Players von hb

Fohlenfan77
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>Einheitsredaktion und viele Praktikanten für alles. Also die Kernkompetenz hat man in Fürth eingespart und gleichzeitig starke Marken bis zur Unkenntlichkeit verwässert (PC Action). In letzterem Fall war das Aus regelrecht gewollt. Wer auch immer für diese "Strategie" verantwortlich war, der hat seinen Beruf verfehlt.

Das stimmt wohl. Ich war ganz zu Beginn ein großer Fan der PC Action, als das Heft noch aus Lösungskarten, Tipps & Tricks und jeder Menge Zusatzinfos bestand. Das und die PC Games waren meine Standardlektüre. Imo hatte ich die PC Games vom Start weg bis 2004 im Abo und habe die Zeitung echt geliebt... Dann kam halt meine völlige Abkehr vom PC als Plattform und ich hab die Magazine ziemlich aus dem Auge verloren.

>Auch hat Computec es geschafft, aus dem Erbe CyPress rein gar nichts zu machen. Man hat erstmal fortgeführt, zusammengelegt, eingespart, bis am Ende nichts mehr übrig war. Schlußendlich war keiner zufrieden.

Das ist wohl war. Hier wurde echt viel Potential verschenkt (was ich als Außenstehender so beurteilen kann). Das Warum kann ich mir überhaupt nicht erklären, denn imo machte die Übernahme der Zeitungen (aus heutiger Sicht) überhaupt keinen Sinn.

Exemplarisch dafür die Widescreen, die zur Widescreen Vision wurde, um dann wieder Widescreen zu sein. Ähnlich PlayZone und play³, am Ende war keiner zufrieden. Konzeptionell mag das nicht immer schlecht gedacht gewesen sein, aber zumindest schlecht durchgeführt und ohne Mut, etwas ins Risiko zu gehen. Lobende Ausnahme schien buffed gewesen zu sein, obwohl die Tendenz dort wohl auch stark nach unten geht. Würde aber behaupten, für den zwischenzeitlichen Höhenflug war insbesondere Heinrich Lenhardt zuständig.

Zur play³ kann ich nichts sagen, da ich das Heft nur 1-2x in Händen hielt. Ich denke, dass Problem bei Buffed ist ganz einfach, dass die Zeit Hochzeit der Onlinegames in Deutschland imo vorüber ist. Das sieht man alleine daran, dass nahezu alle Spiele mittlerweile teilweise gratis sind. Andererseits gibt es heute auch ein riesiges Sortiment an Onlinespielen.
>
>Auch frage ich mich, wen das versammelte Verlagswesen in der Spielebranche allgemein noch ansprechen will. Preise steigen unweigerlich, die reicht man dann auch an den Kunden weiter. Aber im Laufe der Jahre hat man die damit einhergehende und notwendig gewordene Neuausrichtung verschlafen. Hefte sind schon relativ teuer. Man vermarket sie aber als Ramschartikel und pocht dabei auf Kompetenzen im Fachbereich. Also die Aufmachung alleine könnte teilweise kaum mehr boulevardesk sein: laut, plakativ, überladen. Im wesentlichen ist das die Coverkritik, die ich schon seit sieben Jahren widerkäue. Wenn man schon Artworkfetzen und unzählige Themenzeilen durchmengt, um den willenlosen Spontankäufer am Kiosk anzulocken, kann man schwer den Inhalt dazu konträr als kompetent ausrichten.


Darum lese ich seit Ewigkeiten die Maniac oder M!Games, wie sie jetzt heißt.
Die Jungs haben es imo richtig gemacht. Sie haben eine Abo-Ausgabe mit einem schönen Cover ohne Inhaltsangabe o.ä. Einfach nur ein Bild.
Und seit der heutigen Ausgaben habe sie auch das Innenleben der M! aufgeräumt und imo ein sehr ansprechendes und optisch hochwertiges Magazin abgeliefert. Außer in Sachen Sportspielen halte ich die Redakteure durchweg für sehr kompetent, auch wenn mich der Fortgang einiger alteingessener Redakteure in den letzten Monaten / Jahren schon etwas enttäuschte. Aber solange Olli Schultes da noch das Zepter in der Hand hat, bin ich sehr zuversichtlich. Einzig bei den Sportspielen hauen sie ab und an mal daneben.
Wäre ich Hardcore-Rollenspielfan käme für mich kein Weg an dem Heft vorbei, denn ich denke, dass Thomas Nickel einer der ganz Wenigen in Deutschland ist, der sich mit dem Thema perfelt auskennt. Das ist einfach Wahnsinn, ihm bei diesem Thema zuzuhören!

>Das Cover ist ein Inhaltsverzeichnis, das Editorial ist ein Inhaltsverzeichnis und das Inhaltsverzeichnis ist ein Inhaltsverzeichnis. Das paßt alles nicht zusammen.

Zur Verteidigung: ich finde es verdammt schwer, ein Editorial zu verfassen. Das ist schon eine echte Kunst und man verfällt leicht darin, ein Inhaltsverzeichnis daraus zu machen...

>Auch das scheinbare Selbstverständnis der Branche, als Stiftung Spieletest zu fungieren. Inhalte und Tests werden immer kürzer, die inhaltlichen Schwächen mit Datenträgern zu kaschieren versucht. Der Print hat sich an der Stelle in eine absolute Sackgasse manövriert. Entweder billig, oder kompetent. Oder entsprechend mit medialem Mehrangebot.

Meinst Du eine DVD?
Darauf  kann ich gut und gerne verzichten, denn dafür gibt's das Internet

>
>Ob man diese fatale Entwicklung nochmal umkehren kann? Eher nicht. Die womöglich treue Leserschaft wird man über die Jahre hinweg soweit vergrault haben, daß Magazine vielen nicht mehr als wichtig erscheinen.


Imo hat man verpennt, sich den Nachwuchs heranzuzüchten. Die Hefte sind einfach zu teuer, bzw. zu spezifisch (das Thema hatten wir an anderer Stelle schonmal) als dass sich die Kids reihenweise Hefte für 5 Euro plus kaufen. Wer von uns hätte damals 10 Mark und mehr für eine Powerplay, Amiga Joker oder ASM bezahlt? Ich fand die 6 Ocken für die ASM als Kind shcon unverschämt teuer...

>
>>Ende vom Lied war, dass der Publisher monatelang keine Anzeigen schaltete. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir damals auf eine Wertung verzichtet.
>
>Ähm ja. Kommentar dazu erübrigt sich.
>

Schade, hätte mich interessiert


>>Allerdings eher subtil in Form von "Wenn Ihr das Spiel jetzt nicht allzu schlecht bewertet, haben wir im kommenden Monat eine exklusive COverstory für Euch..:"
>
>Oha! Alleine auf die Idee zu kommen, mit solchen Versprechungen Einfluß auszuüben, ist schon dreist.


Aber das läuft doch überall so. Wer das dicke Werbebudget hat bestimmt. Egal ob Film, Spiele, Essen usw...
>
>>Ich persönlich "glaube" immer noch eher den Printmedien. Eine Tageszeitung ist für mich einfach glaubhafter als z.B. irgendein Onlineportal im Netz.
>
>Ja, das geht mir ganz genauso. Allerdings vermute ich halt, daß sich nicht wenige Leser nach einigen Negativbeispielen erstmal abwenden und ihr Glück online suchen. Bis es dann dort auch Unstimmigkeiten gibt und man einsieht, daß ähnliche oder gar die gleichen Mechanismen greifen.
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>>ICh stelle mir gerade vor, warum man nicht einfach mal Spiele testet und auf eine Wertung verzichtet und stattdessen einfach nur Pro's und Contra's auflistet. Eine nüchterne Kritik, wie z.B. in der Zeitung im Feuilleton.
>
>Ja, in diese Richtung sollte sich der Spielejournalismus entwickeln. Nur wäre mir statt nüchterner Kritik eine klare erkennbare Subjektivität wichtiger. So kann ich den Geschmack des Autors klarer von meinem abgrenzen oder eben Übereinstimmungen finden, um dann sein Urteil besser einordnen zu können.
>Es muß halt zukünftig anders berichtet werden. Weniger analytisch und mit weniger Selbstverständnis oder dem Anspruch auf Vollständigkeit. Faktenwälzen und Datenmessung sind doch langweilig. Ich will Meinungen, die mir bei der Meinungsbildung helfen. Letztendlich wird das dem Medium weitaus mehr gerecht, das ganz unterschiedliche Reaktionen auslösen soll.


Absolut. Aber Faktenaufzählen ist halt einfach
Ein Test, bestehend nur aus der Meinung, wie dem Redakteuer das Spiel ganz persönlich gefallen hat, umrahmt von ein, zwei Zusatzmeinungen anderer Kollegen, damit man sich besser ein Bild machen kann. Ein Satz wie "wenn Dir Spiel X gefallen hat, wirst Du Spiel Y lieben" finde ich aussagekräftiger als der Hinweis, dass der Entwickler zuvor schon Spiel Z entwickelt hat...

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