hb
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Mitglied seit: 20.10.07
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>Dass man einfach notorisch denkt man WIRD gewinnen, nicht das man kann.
Du mußt unterscheiden zwischen dem, was einer sagt, und was er wirklich denkt. Das sind oftmals zwei verschiedene Schuhe. Falls du bei dir im Freundeskreis für Kroatien eintrittst, ist doch vorprogrammiert, das deine Spezis dich auch necken und fulminante Sprüche (11:1) raushauen. Im Euphorierausch wird viel Unsinn erzählt. Gerade bei der Euro reist doch jedes Land an, will die Vorrunde überstehen und dann unterscheiden sich die Ziele nur noch minimal. Es gehört zur Veranstaltung.
Frühzeitig will keiner abreisen und dementsprechend äußert das keiner. Um weiterzukommen, muß man für gewöhnlich gewinnen. Und da ist's mehr oder weniger egal, wer einem gegenüber steht. Bis zu 'nem gewissen Punkt haben wir eine bärenstarke Quali gespielt, waren souverän als erste oder eine der ersten Mannschaften neben den Gastgebern qualifiziert. Wir haben verdammt oft im Endspiel gestanden, die Truppe ist nicht die schlechteste, da ist es eine Selbstverständlichkeit, daß man von Siegen ausgeht. Der Anspruch ist einfach so verdammt hoch, daß man nicht jeden Gegner stark reden kann. Das Ziel der DFB-Elf ist nicht, daß man je nach Tagesform und den Begebenheiten am Spieltag gegen Polen, Kroatien und Österreich gewinnen könnte und dann vielleicht ins Viertelfinale einzieht. Das läßt sich selbst hier nicht verkaufen, obwohl wir mit Kritik selten sparen. Halbfinale ist eigentlich Pflicht, um von einem Erfolg sprechen zu können. Ausscheiden nach der Gruppenphase ist ein Desaster. Somit sind Siege Pflicht, das ist der Anspruch. Bei den kroatischen Pressestimmen war von der "größten europäischen Fußball-Nation" die Rede. Bei so einem (oder ähnlichen) Renommee ist klar, daß Spiele gewonnen werden müssen - und nicht können.
Nicht wenige Österreicher werden geäußert haben, für Cordoba 2 sorgen zu wollen. Die Ausgangslage ist, daß Österreich gewinnen muß, also beschäftigt man sich öffentlich mit einem Sieg. Dahinter steckt, erfolgreich abschneiden zu wollen. Genauso wollten wir natürlich den Gruppensieg, um es im Viertelfinale mit einem vermeintlich leichteren Gegner zu tun zu bekommen. Um das frühstmöglich perfekt zu machen, mußte 'n Sieg gegen Kroatien her. Also wurde öffentlich daran geglaubt, Fähnchen geschwenkt und Gesichter bemalt. Glauben an die eigene Stärke, viel mehr steckt nicht dahinter. Das Getippe deckt meist die eigenen Wünsche ab. Es ist keine objektive Betrachtung, um Kroatien der einem sonstigen Gegner die Klasse abzusprechen. Fußball spielen können alle, die bei so einem Turnier dabei sind.
>NAja, viele haben das Gefühl sie seien schon Europameister
Ist in einigen Länder so. Aus dem Fernsehen habe ich im Vorfeld der EM aufgeschnappt, daß in der Türkei scheinbar ganz ähnlich gedacht wird. Gesetzt den Fall, das ist so: Was unterscheidet das Ansehen der deutschen Elf von der türkischen? Wirken wir arrogant, weil wir schon oft genug gewonnen haben und meist zum Favoritenkreis zählen? Und die Türkei ist dann nur optimistisch?
__________________ Schnupper Chauvinimus, Bösewicht! |
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