Antwort auf: Change - Friedensnobelpreis für Obama von Krogan

Farman
Status: User
Mitglied seit: 31.10.07
Ort: Köln
Beiträge: 634


Als das auf meiner Internetstartseite -neben einem Link auf eine Bildergalerie von Wiesn-Dekolletés platziert- von mir das erste Mal vernommen wurde, nachdem ich ziemlich spät aus dem Bett gekommen bin, wirkte das so, als hätte ich gerade einen Tsunami draußen verschlafen. Es gibt immer wieder gewisse verpeilte Momente bei mir, wo ich nochmal kurz innehalten und mir klarmachen muss, wie das ein mal eins denn noch mal genau funktioniert. Und in diesem Moment gingen mir auch die wirrsten Gedanken durch den Kopf. Obama... seit wann ist der denn jetzt nochmal Präsident... oder in welchem Film spielt der nochmal mit... oder wer ist das überhaupt... da war doch mal was... ich hab doch was wichtiges verpasst?
Ich war, ohne innerlich jetzt bereits Partei ergriffen zu haben für oder gegen seinen Nobelpreis, erst einmal sehr verwirrt, als hätte ich soeben eine Fata Morgana oder rosa Elefanten gesehen.

So scheint es anscheinend den meisten ergangen zu sein. Es scheint sich also, ob es nun zu begrüssen ist oder nicht, um eine äußerst seltsame Angelegenheit zu handeln. Nachdem das Obama-Fieber langsam durch kulturellen und medialen Stoffwechsel am auskurieren war, wirkt diese Meldung wie eine plötzliche Herzattacke. Und die bereitet zudem auch noch Kopfschmerzen. War diese Auszeichnung taktisch richtig? Darf eine solche Auszeichnung überhaupt "taktisch" sein? Oder ist sie prinzipiell verkehrt?
Manchmal ist lächerliches Verhalten in Wirklichkeit mutiges Verhalten, oder mutiges Verhalten in Wirklichkeit lächerlich. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Auszeichnung mutig oder lächerlich war.

Die Sache mit US-Präsidenten ist auch, dass sie das Dilemma desjenigen vorführen, der sich beim Spaziergang im Wald zu einem ganz herzlichen Naturgedicht inspirieren lässt, während er mit jedem Schritt ohne böse Absichten eine ganze Menge Ameisen plattwälzt. Ich glaube, nicht mal ein Mönatchen nach seinem Amtseintritt wurde für eine irakische Familie in einem kleinen Dorf zur Hochzeitsfeier ein kleines Raketchen gezündet. Über hundert der Dorfbewohner konnten sich nicht mehr für diese nette Geste bedanken.

__________________
Ich vermag natürlich besser zu dichten, als wie's hier geschieht. Ich spare mich für später auf.
Auf diesen Beitrag antworten