Antwort auf: Re:Dart-WM der PDC 2012 von Sebastian

hb
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>Bei mir ist das ganz anders: Ich mag Lewis nicht und dafür Wade.

Seltsam. Wobei ich aber gerne zugebe, daß Wade bei mir ein paar Pluspunkte bekommen hat aufgrund des Halbfinales. Urkomisch, als die beiden gestenreich versucht haben klar zu machen, daß es zieht und keiner der beiden die Hose offen hatte. Wie Wade dann etwas rumgewankt hat, hat doch etwas von seiner menschlicheren Seite gezeigt. Der ist mir sonst zu glatt, zu steif, zu emotionslos.

>Leider hat Wade im Halbfinale noch ordentlich verkackt. Wie kann man nur ein 5:1 wegwerfen...

Er hätte den Sieg in diesem Spiel schon verdient gehabt. So stark angefangen mit den ganzen Finishes über 100. Trefferquote auf die Doppel überragend, das Stellen perfekt. Daß sich ein Spiel sehr schnell drehen kann, sieht man öfter. Bloß bei seiner eigenen Klasse hätte er das unmöglich aus der Hand geben dürfen, unabhängig vom Gegner. Das muß rein psychologisch gewesen sein, daß er sich zu sicher war, nicht mehr verlieren zu können bei dem Vorsprung. Ein Satz kann man dann abgeben, den zweiten auch noch. Alles kein Problem, keine großen Zweifel oder extreme Ärgernisse. Ich vermute, daß er so gedacht hat und die Anspannung komplett weg war. Und ohne richtige Konzentration sinkt die Leistung beim Darten schnell ins Bodenlose. Passiert mir beispielsweise in fast jeder Begegnung. Gewinne ich das erste Leg und weiß, daß mein Gegner nicht riesig stark ist, schmatze ich total ab. Oder ich spiele Doppel und verlasse mich zu sehr auf den anderen. Alles kein Problem. Bloß ein paar schlechte Aufnahmen und der Wurfrhythmus ist bei mir total am Arsch.

Ich war bei der Begegnung zwischenzeitig froh, daß es dann nicht total in einer Demontage durch Wade geendet hat. Also ein 6:3 oder 6:4 wäre vollkommen in Ordnung gewesen. Immerhin hatte Adrian aufgrund der widrigen Umstände genug zu hadern und fair oder leistungsgerecht wäre es nicht gewesen. Also etwas Kosmetikkorrektur und ich hätte sagen können, geht vollkommen in Ordnung so.

Naja, trotzdem muß sich Wade nicht unendlich darüber ärgern. Er hat gegen Part das nötige Glück am Ende auf seiner Seite gehabt und zurecht ein denkwürdiges Match abgeliefert. Schwacher Trost, aber insofern hat er eine Menge erreicht. Außerdem dachte ich, der Kerl wäre so Anfang bis Mitte 30. Als ich dann im Fernsehen gehört habe, daß er erst 28 ist, war ich absolut überrascht. Er wird bei seinem Talent noch genug Chancen kriegen und so manchen Titel einfahren.

>Natürlich war Lewis Sieg überragend. Keine Frage.

Das war vom Feinsten. Wobei er nicht nur dominant war. Wade war zwischenzeitig auch unterdurchschnittlich. Am Ende hat alles zusammengespielt. Und das 161er-Finish war einfach sensationell. Ich habe vor der 170, die Whitlock zweimal beinahe hatte und dann doch versenkt hat, größten Respekt. Aber es sind "nur" zwei Treffer auf die Triple 20 plus Bullseye, also zwei schnelle Darts auf das identische Feld. Bei der 161 muß man zweimal komplett unterschiedlich zielen. Und das Finish zum Sieg? Unglaublich. Wie es dem Lehrbuch.

Was mich weiter fasziniert an Lewis, ist seine Wurfgeschwindigkeit gepaart mit der Präzision. Der läßt seine Darts so schnell fliegen, daß ich beim Zusehen schon Probleme habe, dem zu folgen. Gut, er hat seinen favorisierten Weg im Kopf, aber er ist so unglaublich schnell...

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Schnupper Chauvinimus, Bösewicht!
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