Farman
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Mitglied seit: 31.10.07
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Beiträge: 634
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>Der Passt von Fabregas war eecht geil
>Leider hats Pedro dann versaut...
Jep, aber Pedro war absolut geil. Es gab noch einen verrückten Skill von ihm bei der Seitenauslinie, wo er den Ball mehrmals hochgehalten und mit der Brust angenommen hat, der Junge war genau das, was dem Spiel gefehlt hat.
>Wie ichs prognostiziert habe scheitert Gaynaldo gegen eine wirklich gute Mannschaft mal wieder - wie gewohnt...
Wenn du den Konter in der 90. meinst, sein Schuss war enttäuschend. Allerdings hat Meirelles ihm den Ball absolut beschissen zugespielt. Er war im vollen Lauf und musste dann zwei Schritte langsamer werden und war dann bereits eng gedeckt und zudem war der Winkel spitz. Wirkte wie eine klare Torchance, war es dann im Moment von Ronaldos Schuss aber überhaupt nicht mehr. Sowas ist eine Sache von Sekunden und die 3 gegen 2 Situation war weg weil Meirelles Mist gebaut hat. Ronaldo hat ingesamt ein sehr starkes Turnier gespielt, wie übrigens auch Ibrahimovic der in allen drei Vorrundenspielen absolut spektakulär war. Einzelkönner werden es alleine nie richten, auch wenn sie einen sehr großen Unterschied machen. Im Falle von Ronaldo steht ihm zudem seine mediale Persönlichkeit und sein eigener Charakter im Weg. Wie er ausgebuht wurde bei seiner Alibiansprache gegen Rassismus und wie die Leute "Messi, Messi" schrien nach seinem Schuss drüber ist schon unglaublich. Wenn man immer zu kämpfen hat mit solchen Phantomen wie einerseits mit seinem etwas schrägen Charakter und seinen ohne irgendwelche Zweifel vorhandenen Größenwahn und andererseits mit einer Meute die ständig auf einen Fehler von ihm wartet ist es klar, dass man in Momenten voller Druck manchmal nicht das abrufen kann, was man erwiesenermaßen kann, weil man einfach keine Ruhe hat. Druck und Hype hat jeder Fussballer, vor allem die Einzelkönner, aber Ronaldo ist wirklich ein ganz kurioser und seltener Fall.
>Es ist aber schon krass, wie sich Spanien ins Finale spielt, ohne jemals überragend gespielt zu haben (außer gg. Irland) - das spricht eher für als gegen Spanien!
Insgesamt hatte Spanien auch in der regulären Spielzeit zwar nicht mehr, aber dafür die wesentlich besseren Chancen kreiert. Insgesamt fehlt es dieser Mannschaft aber wirklich an individueller Durchschlagskraft im Angriff und an der Souveränität, die sie vor zwei Jahren vor allem gegen Portugal und gegen Deutschland gezeigt haben. Die zweite Halbzeit gegen Italien ließ dabei viel mehr versprechen. Das hat mit aufsteigender Relevanz drei Gründe: Erstens ist Puyol verletzt und ein wirklicher Ersatz ist nicht da. Spanien hat nicht viele Verteidiger und Piques Saison war äußerst durchwachsen, vielleicht weil Shakiras Hintern ihm immer noch zu sehr vor dem geistigen Auge wedelt. Das heißt sie müssen immer wieder mit sechs oder sieben Mann zurück und die Doppelsechs von Busquets und Alonso wirklich wie eine klassische Doppelsechs auslegen, da diese beiden Spieler offensiv ebensoviele, wenn nicht sogar noch mehr Akzente setzen können als defensiv. Zweitens besitzt diese Mannschaft schlichtweg keinen brauchbaren, echten Stürmer. Man könnte Villas Verletzung ja verkraften, wenn auch bei seiner Qualität sehr schwierig, wenn es einen Ersatz gäbe. Aber jetzt kommt der Welt- und Europameister plötzlich an mit Negredo, der in der letzten Saison vielleicht nichtmal zu den fünfzig besten Stürmern der Welt gehörte. Fabregas ist gearscht, weil in der Mitte für ihn kein Platz, er aber vorne isoliert ist. Ein Fussballer mit seinem außergewöhnlichen Talent findet jetzt 3 große Turniere in Folge keinen endgültigen Stammplatz in der Nationalelf. Pedro ist ein Killer, wenn gut drauf, aber er ist keine wirkliche Spitze, er braucht die Außen und ist am besten, wenn er den Strafraum infiltriert, während ein anderer Stürmer die Abwehr mitbeschäftigt. Drittens ist der wichtigste Spieler Spaniens und der wohl eigentliche Erinder des Tiki Taka, imo der beste Spieler sowohl der letzen EM als auch der letzten WM, Xavi Hernandez, überhaupt nicht mehr der alte. Was auch schon letzte Saison sich insgesamt ankündigte: Man kann nicht davon ausgehen, dass diese letzten vier extrem intensiven Jahre bei Barcelona und Spanien, wo er Spiel für Spiel 90 Minuten lang abwechselnd am Passen, Laufen, Annehmen, Passen, Laufen, Annehmen war im Sekundentakt, einfach so weitergehen. Der Körper macht irgendwann einmal nicht mehr mit. Und dann fehlt einfach was. Das besondere an Xavi ist nicht, dass er ein paar schöne Aktionen hat im Laufe von 90 minuten, sondern dass er 90 minuten lang fehlerfrei jeden Ball annehmen und jeden Ball ans Ziel bringen und jeden Raum ausnutzen konnte. Das ist völlig einzigartig und das kann kein anderer Spanier ihm nachmachen. Wenn man sich das letzte Spiel gegen Deutschland anschaut, der wirkliche Unterschied zwischen den beiden Mannschaften war Xavi.[http://www.viddler.com/v/7186ca0e] (schwer dem ganzen in einem Clip auch nur annähernd gerecht zu werden) Und dieser Unterschied scheint nicht mehr so stark gegeben.
Sprich: Deutschland sollte sie schlagen können. Es müsste aber trotz allem sehr schwierig werden.
__________________ Ich vermag natürlich besser zu dichten, als wie's hier geschieht. Ich spare mich für später auf. |
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