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>>>Das ist sozialdarwinistischer Quatsch. Die Intelligenz des Menschen hängt viel mehr von Erziehung ab als von den Genen, weil wir Essen im Überfluss haben, müssen auch nicht mehr die Stärksten überleben. Und das Erbgut kontrolliert sich schon selbst, solange genug Gene im Genpool sind, d.h. Fehler werden sich wohl kaum mehr multiplizieren als vorher, außer du lässt nur noch Menschen mit angeboreren Gendefekten sich forplanzen. So lange aber eine überwiegende Mehrheit der Menschheit über gesundes Erbgut verfügt, kann dieses auch nicht degenerieren. >> >>Du kapierst das nicht ganz... Ist auch schon zu spät. > >Dann erklär's doch mal. Ich finde nach wie vor, dass diese Argumentation auf wackligen Füßen steht. Das geht schon damit los, dass es kein reines oder besseres Erbgut per se gibt. Viele scheinbar gesunde Menschen tragen rezessiv Genfehler in sich, genauso gut kann jemand mit einem sichtbaren Gendefekt vollkommen gesunde Kinder zur Welt bringen. So einfach ist die Genetik nicht, dass man in "kranke" und "gesunde" Menschen ordnen kann. Tatsächlich funktioniert die Evolution gerade über diese winzigen Variationen im Erbgut, es kann also gut sein, dass die Veränderung, die beispielsweise Kurzsichtigkeit hervorruft, an anderer Stelle im Erbgut eine wichtige Rolle im Kampf gegen eine neue Krankheit spielen wird. Eine Kontrolle des Erbguts durch Menschen selbst könnte also katastrophale Folgen haben. Außerdem, was sind denn "kranke" Gene? Die für Homosexualität? Für Kurzsichtigkeit? Für Sommersprossen? Willst du und corpse allen sommersprossigen, schwulen Brillenträgern das Recht auf Leben verwehren? Außerdem sind Kriterien wie "Dummheit" oder "Schönheit" komplett subjektiv und haben gar nichts mit Genen zu tun, sondern mit der soziologisch-psychologischen Eigenheit des Menschen, immer die Ausnahme von der Regel für schön zu erachten. In einer Gesellschaft, die an Hungersnöte gewöhnt ist, sind dicke Menschen ein Schönheitsideal, in unserer Überflussgesellschaft ist das Gegenteil der Fall. Was die Dummheit angeht, da haben wir seit der Einführung von Schulen für alle Schichten der Bevölkerung auf jeden Fall schon viel erreicht. Und das ist keine Folge von Evolution gewesen, sondern einer sozialen Entwicklung. Und das ist genau der Punkt. Die Menschheit ist schon seit langem nicht mehr der biologischen Evolution unterworfen. Wir sind zum Beispiel nicht mehr am ganzen Körper behaart, weil wir wissen, wie man Kleidung herstellt und Häuser baut. Nach Corpes Logik wäre das ein Rückschritt, weil wir damit nicht mehr die Stärksten wären, falls die nächste Eiszeit über uns hereinbricht. Also noch einmal zur Zusammenfassung: Die Menschheit ist seit dem Anfang von Kultur nicht mehr der Evolution unterworfen, wir entwickeln uns nur noch sozio-kulturell. Und eine Degeneration des Erbguts ist schon aufgrund des schieren Masse von Menschen auf diesem Planeten unmöglich. Viel mehr Sorgen machen mir die Vergiftung unserer eigenen Lebensbedingungen, die unsere Fruchtbarkeit zerstört. Das sehe ich als viel realistischeres Doomsday-Szenario an.
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