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>> >>>Dann erklär's doch mal. Ich finde nach wie vor, dass diese Argumentation auf wackligen Füßen steht. Das geht schon damit los, dass es kein reines oder besseres Erbgut per se gibt. Viele scheinbar gesunde Menschen tragen rezessiv Genfehler in sich, genauso gut kann jemand mit einem sichtbaren Gendefekt vollkommen gesunde Kinder zur Welt bringen. >> >>Das ist ja das Problem, leute mit Gendefekt wären früher gestorben OHNE Kinder zu kriegen, egal ob sie gesund, krank oder sommersprossig geworden wären. Die moderne Gesellschaft ermöglicht es jedem ansonsten Lebensunfägigen (achtung, böses Wort nicht bös gemeint) "Krüppel" ein Erfolgreiches Leben zu führen. Deshalb die Überbevölkerung. > >Wie definierst du denn "lebensunfähig"? Es gibt deutlich weniger körperlich und geistig behinderte Menschen als normale, die sich außerdem aufgrund von gesellschaftlichen Druck und gesundem Menschenverstand garantiert nicht so zahlreich fortpflanzen wie gesunde Menschen. Denn das Risiko, das ebenfalls behinderte Menschen geboren werden, ist tatsächlich größer. Und davon auf Überbevölkerung zu schließen, ist auch Blödsinn. Es besteht Überbevölkerung, weil Menschen quasi jede Umwelt zu ihrem Lebensraum machen können und sich dadurch auf dem ganzen Planeten verbreiten. Die Ursache dafür ist genau die genetische Überlegenheit, die uns ein riesiges Gehirn, der aufrechte Gang und unsere Daumen geben. > >>>So einfach ist die Genetik nicht, dass man in "kranke" und "gesunde" Menschen ordnen kann. Tatsächlich funktioniert die Evolution gerade über diese winzigen Variationen im Erbgut, es kann also gut sein, dass die Veränderung, die beispielsweise Kurzsichtigkeit hervorruft, an anderer Stelle im Erbgut eine wichtige Rolle im Kampf gegen eine neue Krankheit spielen wird. Eine Kontrolle des Erbguts durch Menschen selbst könnte also katastrophale Folgen haben. >> >>Das ist unabstreitbar, ohne die verschiedenen Gene würde die Rasse aussterben. Darum befrüchten wir uns ja nicht selbst, damit sich die unseren mit den Genen des Partners vermischen. Es geht gar nicht um die Gene an sich, sondern um die Unterstützung von schwachen, kranken oder behinderten Menschen. Klar wäre es moralisch nicht vertretbar sie einfach auf einem Haufen verenden zu lassen, aber genau so passiert es bei den Tieren. Der schwächste neugeborene kriegt kein Futter und verendet ganz einfach. Die anderen Neugeborenen können aber ihr (individuelles) Genmaterial weitergeben, eine vermischung ist also weiterhin gewährleistet. > >Ja, aber wir sind nicht mehr der Evolution unterworfen. Bei uns muss nicht mehr der körperlich stärkste Menschen überleben. Stephen Hawking hat mit seinem Genie unser Wissen um das Universum erweitert und damit die Menschheit als Ganzes immens vorwärts gebracht. Nach deiner Logik hätte man ihn an seiner Krankheit verrecken lassen sollen. >> >>>Außerdem, was sind denn "kranke" Gene? >> >>Mir gefällt das mit den "kranken" Genen genau so wenig, ich weiss nicht ob es so was gibt, ich bin kein Genforscher... :O > >Ich zwar auch nicht, aber ich weiss immerhin, dass man nicht in kranke und gesunde Gene unterteilen kann. Obwohl man weiß, dass bestimmte Gene sich krankhaft verändern können, weiß man immer noch nicht, wie sie das tun, und was passieren würde, wenn man diese Gene entfernen würde. Die Resultate könnten in mehreren Generationen vielleicht noch schlimmere Defekte sein. Wir wissen einfach noch nicht genug über die Wirkung von Genen. Deshalb bin ich ja auch der Meinung, dass genetische Defekte ein wichtiger Teil des Erbgutes sind. Schließlich gab es schon immer Lebewesen mit angeborenen Krankheiten, die aber komischerweise von der Evolution nicht ausgesiebt wurden. >> >>>Die für Homosexualität? >> >>Ob dafür ein Gen verantwortlich ist? > >Teilweise, ja. Man unterscheidet chemische und soziologische Gründe für Homosexualität. Aber die Ursache für die chemische Form ist tatsächlich genetisch. Interessanterweise sind übrigens die nächsten Verwandten dieser genetisch Homosexuellen fruchtbarer, so das diese Gene nicht aussterben können. Ach ja, und es gibt Homosexualität bei allen Säugetieren. Bei Meerschweinchen sind sogar 50 Prozent aller Männchen schwul. >> >>>Für Kurzsichtigkeit? Für Sommersprossen? Willst du und corpse allen sommersprossigen, schwulen Brillenträgern das Recht auf Leben verwehren? >> >>Sommersprossen-Gene sind mir nicht bekannt... Nicht ich will ihnen das Recht auf Leben nehmen sondern die Evolution. Wenn ein kurzsichtiger in der Steinzeit fähig war Beute zu machen hatte er ja auch seinen Platz auf der Kugel. Ich gehe aber davon aus dass solche Typen schlicht und einfach verhungert sind. Und daran waren weder corpse noch ich schuld, sondern die Natur. > >Wenn wir mal davon ausgehen, dass Kurzsichtigkeit erblich ist und Kurzsichtige in der Steinzeit einen evolutionären Nachteil hatten, warum gibt es sie jetzt immer noch? > >> >>>Außerdem sind Kriterien wie "Dummheit" oder "Schönheit" komplett subjektiv und haben gar nichts mit Genen zu tun, sondern mit der soziologisch-psychologischen Eigenheit des Menschen, immer die Ausnahme von der Regel für schön zu erachten. >> >>Seh ich auch so. >> >>>Viel mehr Sorgen machen mir die Vergiftung unserer eigenen Lebensbedingungen, die unsere Fruchtbarkeit zerstört. Das sehe ich als viel realistischeres Doomsday-Szenario an. >> >>An dieser Vergiftung ist ja genau unsere Entwicklung schuld. Ein Beweis mehr dass der Mensch die grösste Missgeburt der Evolution ist. Schau dir mal an über was für eine Zeitspanne die Dinosaurier diesen Planeten beherrschten und wie lange der moderne Mensch hier sein Unwesen treibt. Und wir haben es in dieser kurzen Zeit die evolutionstechnisch eine mikrosekunde ist den ganzen Planeten dem Untergang geweiht. > >Jain. Es gibt keine Missgeburten der Evolution, nur mehr oder weniger erfolgreiche Mutationen. Und wir sind entwicklungstechnisch in sehr kurzer Zeit sehr weit gekommen, gerade weil wir die sehr langsame biologische Evolution übersprungen haben. Oh, und die Dinosaurier haben auch viel Schaden angerichtet, die riesigen Pflanzenfresser haben fast sämtliche Vegetation der Erde vernichtet. Und last but not least, haben wir nur uns und vielen anderen Lebewesen dem Untergang geweiht. Dem Planeten, der Natur als Ganzes und der Evolution dürfte unsere Existenz keinen Abbruch tun.
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