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>Ich möchte mal folgenden Artikelausschnitt und damit verbunden eine Theorie in den Raum werfen: > >[i:Eine Mannschaft, die im Verlaufe dieses Turniers gestolpert ist, als man es nicht erwartete (gegen Kroatien). Die kämpferisch überzeugte, als man einen spielerischen Befreiungsschlag erhoffte (gegen Österreich). Die glänzte, als alle ein Kampfspiel befürchteten (gegen Portugal). Die sich nun so schwer tat, als alles für einen deutlichen Erfolg sprach. Und die dann doch noch zum 3:2 traf, als es keiner mehr für möglich hielt. > >Diese DFB-Elf hat in diesem Turnier nie getan, was man von ihr erwartet hat. Nur gewonnen hat sie am Ende meistens. > >Und so verblasst das Wie hinter dem Ergebnis, zum ersten Mal seit 1996 wieder das Endspiel einer EM erreicht zu haben. Es ist nicht wichtig, mit welchem System das Ziel erreicht wurde oder in welcher Minute der entscheidende Treffer fiel. Es ist auch nicht wichtig, dass es viel Glück gegen die Türkei bedurfte. Natürlich kann man sich Sorgen machen wegen dieser Innenverteidigung mit Christoph Metzelder und Per Mertesacker, oder auch wegen der vielen Ballverluste, Fehlpässe oder der fehlenden Konzentration. > >Aber dieses Team hat mit Ausnahme der 1:2-Niederlage in der Vorrunde gegen Kroatien immer so gespielt, wie es der Gegner nötig machte. Dieses Team ist gereift, und im bisher wichtigsten Spiel des Turniers hat es so effizient seine Chancen genutzt wie selten zuvor. Es spielte letztlich gegen die Türkei unfreiwillig so, wie man es vom Gegner erwartet hatte. Kämpferisch in Ordnung, ansonsten ohne Ordnung. Und mit einem Treffer in der Schlussminute. "Im Nachhinein haben wir das gemacht, was die Türken immer gemacht haben. Wir geben nicht auf", sagte Bastian Schweinsteiger.] >Aus: [http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,562132,00.html] > >Der Artikel stellt eine interessante These auf, die irgendwo aber auch latent unterstellt, dass all die Unbeständigkeit, die Unterschiedlichkeit der Spiele, zur Taktik oder zumindest zur Qualität der deutschen Elf gehörte. > >Das mag so sein, ist und bleibt aber empirisch unbewiesen. Kann genauso gut sein, dass einfach alles Zufall war. > >Strukturen im Nachhinein zu beschreiben, ist natürlich einfach, aber immerhin, diese Struktur klingt schon recht überzeugend und in deutschen Ohren natürlich auch wohlklingend. Erstaunlicherweise hat die englische "Sun" in ihrem Artikel nach dem Türkei-Spiel eine ähnliche Analyse zu Tage gefördert. >Zum Nachlesen: >[http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/sport/football/article1340703.ece] > >Da kam die deutsche Elf dann in der internationalen Presse auch tatsächlich mit am besten weg, weil der Wechselhaftigkeit im deutschen Turnierverlauf eine Systematik unterstellt wurde, die all die Spiele (inklusive der grottigen Österreich- und Kroatien-Kicks) so als Teile eines großen Plans verkauft werden. > >Ich würde mich dem nicht uneingeschränkt anschließen wollen, es aber als Option offenhalten. Und wenn dem wirklich so wäre, würde Deutschland am Sonntag mit einem Sieg sein absolutes Meisterstück vollbringen. Dann nämlich wäre das Puzzle vervollständigt und als Muster bliebe wirklich dieser Zickzacklauf zurück, der aus der Vogelperspektive betrachtet allen Ernstes eine Systematik ins Spiel brächte, die am Ende nur einen Schluss zuließe: Deutschland war mit Anpfiff des Spiels gegen Polen bereits Europameister.
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