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>>>Er hat im Grunde aber auch recht. Warum kreuzen denn Kriegsschiffe der Bundesmarine am Horn von Afrika? Doch nicht weil die Seeluft dort so frisch ist, sondern damit (auch deutsche) Handelschiffe und Öltanker unbeschadet durchkommen... >> >>Das hat auch niemand bestritten. Kritik musste er hinnehmen weil er sich dafür ausgesprochen hat das es ein legitimes und notwendiges Mittel darstelle, dass deutsches Militär für wirtschaftliche Interessen kämpft. >> >>Willy Brandt sagte: "von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen." Seit Mitte der 90er führen deutsche wieder regelmäßig Krieg. > >Nur ganz kurz... Welchen Krieg hat Deutschland hat Deutschland seit Mitte der 90er angezettelt (denn darauf zielte Brandts Zitat ab)? ;) > >>Jetzt stellt sich der Repräsentant der BRD da hin und spricht sich in einem Interview mit dem Deutschlandradio dafür aus, dass man in Zukunft genau das wieder machen muss um die eigenen wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen. Wo sind wir denn plötzlich wieder? Das ist nichts anderes als Kolonialpolitik. Stichwort Sturm über Süd-West-Afrika. Von Trotha und die Hereros. Haben wir denn nichts gelernt? > >Was hat denn die Kolonialpolitik mit der Aufrechterhaltung von Handelsrouten (am Horn von Afrika) zu tun? Ich glaube, Du gehst hier einen Schritt zu weit ;) > > >>Nehmen wir mal an das wäre ein diskussionswürdiger Ansatz. Wer im Volk will das denn? Nichtmal der Einsatz in Afghanistan (trotz der ganzen Terror-Paranoia) wird doch nicht vom Willen des Volkes getragen. Nichteinmal ein Bundestagsmandat gibt es für das was da unten geschieht. Und jetzt sollen wir dann für Siemens und AEG den Weg freibomben? >> >>Im Übrigen sprach Host Köhler nicht vom Horn Afrikas. Er sprach von Afghanistan und vergleichbaren Situationen. > >Richtig. Aber der Einsatz am Horn von Afrika ist eine solche Situation. >Ich bin wahrlich auch kein Freund von Krieg und Auslandseinsätzen (da die Bundeswehr dafür auch überhaupt nicht ausgerüstet, geschweige denn gedacht ist), aber ich bin der Meinung, dass sich ein Land wie Deutschland heute auch seiner Verantwortung stellen muss und im Rahmen von [u:Frieden]smissionen (z.B. Kosovo) seinen Beitrag leisten soll und muss - natürlich auch mit einem Bundestagsmandat versehen. >> >>> >>>Es ist aber auch schon merkwürdig, dass ein Bundespräsident so zum Abschuss freigegeben wird und keine Rückendeckung der Bundesregierung bekommt, denn so brisant war das Interview nun wirklich nicht - das hat schon was von Sommerloch... >> >>Er wurde nicht zum Abschuss freigegeben. Er hat sich zur Tagespolitik geäußert und muss eben mit dem Echo rechnen. Niemand ist unfehlbar und derjenige der offensichtlich Unfug von sich gibt muss auch das Medienecho tragen können. Ferner ist es nicht Aufgabe der Bundesregierung dem Präsidenten bei der Bereinigung seiner Fehltritte Hilfe zu erteilen. > >Lies Dir mal die Zeitungsberichte und Kommentare im Spiegel, FAZ, FR und Co aus den letzten Wochen durch. Das ist schon heftig und bislang auch einzigartig einem Bundespräsidenten gegenüber. > >>Der Bundespräsident ist unabhängig von jeglicher Parteizugehörigkeit. > >Formell ohne Frage. Aber es hat schon seine Gründe warum immer ein "strammer Parteigenosse" das Amt bekam, oder nicht? Schau Dir nur mal die jetzigen Möchtegern-Kandidaten an... > >>Außerdem unterstützt die Bundesregierung seine Äußerungen, denn das von Köhler geforderte entspricht der Realpolitik von Schwarz-Gelb. > >Genau, daher wundere ich mich ja, dass außer zu Guttenberg sich niemand hinter Köhler gestellt hat. Gerade die FDP müsste doch über solche Aussagen jubeln... >Gerade bei den Umfragewerten der aktuellen Regierung müsste die Bundesregierung doch alles tun, um weiteren Imageschaden abzuwenden. Und das ist Köhlers Rücktritt ohne Frage! > >> >>> >>>Aber Respekt, dass er sein Ding so konsequent durchzieht. Das hätten nicht viele gemacht. >> >>Daran ist nichts aber auch gar nichts respektabel und konsequent schon gar nicht. Konsequent wäre es gewesen wenn er zu seiner Äußerung gestanden hätte und / oder den Fehler eingestanden hätte. Weglaufen ist schwach. > >Kann man sicherlich so sehen, da gebe ich Dir vollkommen recht. >Ich bin aber auch der Meinung, dass man einem Menschen zugestehen sollte, wenn er eine Aussage relativiert hat, diese auch so zu akzeptieren. > >>Wir leben hier in einer Demokratie. Jeder hat das Recht seine Meinung zu sagen und wenn jemand solch einen Unsinn erzählt dann muss er, gerade in dem höchsten Amt der Republik, kritikfähig sein. Das ist ein Armutszeugnis für die Demokratie das der höchste Mann im Staat beim ersten Gegenwind alles hilflos hinwirft und wegläuft. In einem gebe ich dir Recht. Viele hätten das vermutlich nicht gemacht. Ganz ganz schwach. > >Ich sehe als kein "Armutszeugnis für die Demokratie" wenn jemand (aus welchen Gründen auch immer) von seinem Amt zurücktritt. Warum auch. Es ist "nur" der Bundespräsident. >Da finde ich es wesentlich schlimmer, wenn Kanzler ihre Zukunft mit politischen Entscheidungen verknüpfen... >Aber ich gebe Dir recht, der Rücktritt war kein Akt der Stärke. Aber, ich respektiere die Entscheidung auch dahingehend, dass er nicht an seinem Amt auf Gedeih und Verderb kleben bleibt. > >>> >>> >>>Und natürlich spielt auch der Aufbau eines vom Krieg zerstörten Landes für die deutsche Wirtschaft eine nicht unerhebliche Rolle >> >>Genau so sieht Herr Köhler als Mann des IWF auch. Schön die Wirtschaft privatisieren im Gegenzug bekommen die Afghanen dann Kredite. Die helfen natürlich nicht mehr viel, wenn die ausländischen Großkonzerne bereits die Schlüsselindustrien (die ja bekanntlich privatisiert werden mussten als Bedingung für die Kreditvergabe) in Monopolen verwalten. > >Ich verstehe und respektiere Deine Kapitalismuskritik, auch wenn ich sie nicht im vollen Umfang teile. >Ich finde es auch unmöglich, dass Wirtschaftsinteressen über dem sozialen Wohl der Menschen stehen. Andererseits bin ich der Meinung, dass nur eine gesunde Wirtschaft den Menschen ein Einkommen sichert. Und leider entsteht die nicht von alleine, sondern muss "von außen" kommen. Das ist - ohne Frage - "heikel" für die Menschen und das Land, in eine Abhängigkeit zu geraten, aber ich kenne auch keine bessere Lösung. > >>Wenn man wieder als Kolonialherr auftreten möchte, dann ist das eine prima Sache. Das lustige ist. Wenn die großen deutschen Großkonzerne da unten produzieren und ausbeuten, dann sieht der Steuerzahler resp. die "deutsche Wirtschaft" keinen cent davon. Die Menschen die da unten aber in noch größere Armut gestürzt werden, die sehen die Kohärenz zu der BRD aber sehr wohl. Das sind alles Gründe weshalb wir deutschen uns vor Nächstenliebe im Ausland kaum retten können. ;) > >Ja, aber leider denkt niemand aus der Wirtschaft an die ferne Zukunft. Die wollen alle nur ihre Waren sofort verkaufen, um schöne Erträge zu erzielen und die Aktionäre ruhig zu stellen. ;)
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